Mittwoch, 12. März 2014

Wozu brauche ich den Papst...?


Zum Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus, 13.03.2014


Heute feiert ein ziemlich cooler Typ in Rom den Jahrestag seiner Wahl: Viele erinnern sich bestimmt noch gut an den 13.03.2013, als der vormalige Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Kardinal Bergoglio zum Papst gewählt wurde. Ein Jesuit, ein Lateinamerikaner und dann noch der Name: Franziskus (da waren besonders die Crimmitschauer Katholiken ganz verzückt ;-)). Getoppt wurde und wird das alles noch von Franziskus‘ Auftreten, Lebensbeispiel sowie Sprechen und Handeln. Nach dem Professoren-Papst Benedikt XVI. (den ich übrigens auch sehr schätze und der auch ein großer Papst war…dazu aber vielleicht ein andermal mehr) nun ein echter Pfarrer als Oberhaupt der Weltkirche. Das ist alles echt toll.
Aber, und ich denke das geht vielen von Euch auch manchmal so, mich nervt die mediale (und teilweise innerkirchliche) Papstzentriertheit in Punkto katholische Kirche manchmal etwas. Denn darum geht es beim Papstamt eigentlich nicht, sondern um einen Dienst, einen zentralen, wichtigen Dienst natürlich, aber eben ein Dienst, der eine übertriebene Bewunderung und Mystifizierung nicht braucht, im Gegenteil. Sich dem am Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus bewusst zu werden ist bester Inhalt des Fastenzeit-Tages. So wie ich Papst Franziskus (und auch vor ihm Papst Benedikt XVI.) verstehe, ist das auch dessen Wunsch.

Wozu ist das Papstamt da?
Die Kirche ist auf einem einzigen Grund gebaut: auf Jesus Christus. Die zwölf Apostel sind die ersten Zeugen und Boten der frohen Botschaft Jesu gewesen und trugen diese Botschaft in die Welt, das tun sie bis heute. Denn die Bischöfe verstehen sich als Nachfolger der Apostel, deren Sendungsauftrag uns bis zu Christus selbst zurückführt. Der Bischof als Gesandter Christi in der konkreten Ortsgemeinde, bei uns eben die Ortskirche Dresden-Meißen mit Bischof Dr. Heiner Koch, führt die Kirche in seinem Hirtendienst auf den Ursprung in Christus zurück und hat in seinem Dienst dafür zu sorgen, dass alles kirchliches Leben und Handeln in Einheit von diesem Ursprung her ausgeht und auch wieder dorthin geht. Das tun übrigens über 2000 Bischöfe auf der ganzen Welt (bei uns in Deutschland 27 Bischöfe in den Bistümern), und genau das tut der Papst als Bischof von Rom. Natürlich versteht sich der Papst als Nachfolger des Apostels Petrus, dem Christus die Sorge um die Kirche im Besonderen anvertraut hat: „Du bist Petrus, der Fels, auf dem ich meine Kirche bauen will“ (vgl. Mt 16,18f.). Die Leitung der Weltkirche kommt für den Bischof von Rom zusätzlich zu seinem Bischofsamt hinzu, aber in Gemeinschaft mit allen Bischöfen auf der Welt. Der Bischof von Rom ist das Haupt des Bischofskollegiums, Erster unter Gleichen gewissermaßen, natürlich mit weiteren Befugnissen usw. Aber das ist wichtig zu bedenken: Die Kirche ist eine Gemeinschaft, und das gilt auch für deren Bischöfe. Der Papst soll die Kirche mit den Bischöfen gemeinsam in der Einheit bewahren und leiten. Und zu Christus führen, darauf kommt es an. Wenn ich mir so die Berufungsgeschichte des Petrus im Johannesevangelium (Joh 21,15-19) durchlese, dann ist da nicht die Rede von den in den Medien so oft zum Maximum erhobenen Eigenschaften für den Petrusdienst (liberal, konservativ, sprachgewandt, durchsetzungsfähig usw.). Nur ein Kriterium nennt der auferstandene Christus für den Hirtendienst des Petrus: „Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?“ und erst dann der Auftrag: „Weide meine Schafe“. Und der Herr fragt Simon Petrus dreimal und beim dritten Mal antwortet Petrus fast schon resigniert, ja demütig: „Herr du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe!“ Darum geht es im Petrusdienst: Den Herrn zu lieben und gemeinsam mit der ganzen Kirche dem Herrn nachzufolgen und Ihn in der Welt zu bezeugen. Die Kirche muss in allem was sie sagt und tut (ja jeder Christ muss das!) immer auf den Herrn verweisen. Das tut der Papst in seinem Dienst und das tut er mit der ganzen Kirche, die sich wesentlich in den Ortskirchen verwirklicht und durch den Dienst des Papstes in der Liebe Christi gemeinsam den Weg geht. Das ist der Sinn des Papstamtes. Nicht mehr und nicht weniger.

Am heutigen Tag dürfen wir durchaus dankbar auf die bisherige Amtsführung von Papst Franziskus schauen und für ihn beten, dass er in diesem Dienst des Christus-Zeugnisses und der Einheit stark bleibt.

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