Samstag, 29. März 2014

Helfer unserer Freude, oder: Warum ich noch in der Kirche bin…?


Zum vierten Fastensonntag, 30.03.2014


Liebe Freunde!

Mensch, war das mal wieder eine Woche…für unsere Kirche, und damit auch für uns, denn Kirche sind wir alle zusammen auf der ganzen Welt. Katholisch heißt ja bekanntlich allumfassend, sie umschließt alles und jeden und deshalb betreffen uns die Ereignisse in der Kirche immer auch mit. Auch die weniger schönen Sachen, wie eben jetzt in Limburg.

Was hat das nun mit dem vierten Fastensonntag zu tun? Ich hoffe, dass meine Überlegungen nicht allzu abstrakt sind.
Der vierte Fastensonntag hat den lateinischen Namen Laetare, der sich vom Eingangsvers der Messfeier ableitet, der geht auf Deutsch: „Freue dich, Stadt Jerusalem! Seid fröhlich zusammen mit ihr, alle, die ihr traurig wart. Freut euch und trinkt euch satt an der Quelle göttlicher Tröstung“ (Jes 66, 10-11). Freue dich! Diese Aufforderung ruft uns die Liturgie am heutigen Sonntag zu. Mitten in der eher ernsteren Fastenzeit solch fröhliche Töne…das sagt uns zum einen, dass die Hälfte der Fastenzeit bereits vorüber ist und das Osterfest nicht mehr weit ist. Selbst in der Farbe des Messgewandes des Priesters kann heute statt dem dunklen violett ein helles Rosa verwendet werden, durch das Violett, die Bußfarbe, scheint schon das Weiß des Osterfestes hindurch (besonders populär ist das allerdings nicht bei vielen Priestern…J).
Das sind nun aber eher Nebensächlichkeiten. Heute geht es mir mal um etwas Grundsätzliches: darf, ja kann ich angesichts der Situation der Kirche derzeit mich überhaupt noch freuen Christ zu sein, und zur Kirche zu gehören?

Ich will sagen: JA, ich habe dazu allen Grund, gerade auch mit Blick auf die Schwierigkeiten und Schlechtigkeiten im Leben der Kirche.
Weshalb? Ganz einfach…Wenn ich mir die Entwicklungen innerhalb unserer Kirche in den letzten Jahren so anschaue und das mit meinen eigenen Erfahrungen zusammen sehe, dann komme ich irgendwie immer mehr zu der Überzeugung, dass ein anderer Blickwinkel auf die Kirche gelegt werden muss. Und das meint konkret:
- die Kirche hat eine feste, hierarchische Struktur, die ist wichtig und die braucht es auch. Ja.
- die Kirche ist angewiesen und verwiesen auf den Papst und die Bischöfe und das Lehramt, welches Papst und Bischöfe ausüben ist sehr wichtig. Ja.
- ebenso braucht es eine gewisse Ordnung im Bereich Liturgie, Disziplin und auch Morallehre. Ja.

ABER: Bevor ich zu all dem, was oben gesagt wurde Ja und Amen sage braucht es ein anderes Bewusstsein und das muss einem jeden von uns in Fleisch und Blut übergehen: Der Grund der Kirche, der Sinn der Kirche und der Herr der Kirche ist JESUS CHRISTUS. Auf ihn und meine Beziehung zu ihm kommt es an. Erst dann, danach kommt die Kirche. Machen wir uns das immer bewusst, wenn wir über unser Verhältnis zur Kirche nachdenken.
Dazu gehört freilich auch, dass Christus durchaus die Kirche gewollt hat. Aber die Stiftung der Kirche durch Christus ergeht an Petrus mit den Worten: „Weide meine Schafe!“ (vgl. Joh 21,15-19) und der Auferstandene sagt zu seinen Jüngern, dass sie in alle Welt gehen sollen, taufen sollen und den Menschen von seinen Taten und Worten erzählen sollen (vgl. Mt 28,18ff.). Dazu ist die Kirche da! Das Zweite Vatikanische Konzil hat von daher sehr treffend die Kirche als communio, als Gemeinschaft beschrieben, als Gemeinschaft der Getauften, die Gottes Volk ist und wie eine große Pilgerschar auf Christus zugeht. Christus ist der Grund auf dem wir stehen, er ist der Weg auf dem wir gehen und der ist das Ziel auf dass wir sehen. Diese prägnante Formel bringt es auf den Punkt.
Durch unsere Taufe und Firmung gehören wir zu Christus, in der Eucharistie treten wir mit Christus in Kommunion, wir sind mit unserem ganzen Sein in Verbindung mit IHM! Papst Benedikt XVI. sagte das mal so schön: „Es gibt nichts Schöneres als von Christus gefunden zu werden! Habt keine Angst. Öffnet IHM Eure Herzen!“

Natürlich verschließen wir damit nicht die Augen vor den Fehlern und Schwächen, den Sünden der Kirche, denn auch das ist die Realität. Der Herr der Kirche ist ohne Sünde, aber er ist Gott und Mensch. Er weiß, wie es so menschlich ist in seiner Kirche.
Bleiben wir dabei, Christus ist das Zentrum!
Jesu Botschaft und Handeln galt nicht den Reichen und Mächtigen – sicher gilt das Wort Gottes allen – sondern gerade den Sündern und Ausgestoßenen. Jesus sammelt alle, ausnahmslos, ohne Vorbedingungen. Und geht nicht der Herr ans Kreuz um unsere Sünden zu tilgen?
Deshalb müssen wir es aushalten können, dass die Sünde immer eine Realität in der Kirche bleiben wird, auch in der Leitung der Kirche. Wieder zwei Aspekte:
- die Kirche ist Gemeinschaft der Heiligen: der besser, der Geheiligten. Durch das Kreuzesopfer Jesu haben wir schon jetzt Anteil an dem, was in der Ewigkeit auf uns wartet…
- die Kirche ist Gemeinschaft der Sünder: wir alle sind Sünder, wie neigen zur Sünde und tun sie…wir bedürfen der Vergebung und wir bekommen sie geschenkt. Jesu will, dass wir frei werden von den Verstrickungen unserer Sünden, deshalb sammelt er uns in der Kirche! Die Taufe ist das ein für alle Mal gesprochene JA Gottes zu mir: Er sagt mir, ich nehme dich an, so wie du bist und ich lasse dich nicht mehr los, auch im Tod nicht. Ich habe noch etwas Großes mit dir vor…Und auch deine Sünde hat nicht das letzte Wort, wenn du es nicht willst…Gott will es auch nicht. Bekenntnis, Reue, Buße…mehr braucht es nicht. Wäre es nicht mal wieder an der Zeit für die Beichte? Es geht im Beichtstuhl nicht darum gequält, gedemütigt zu werden. Nein, der Beichtstuhl ist der Ort, wo mir Jesu Liebe, Gottes Barmherzigkeit begegnet. Probieren wir es doch vor Ostern mal wieder aus!

Die Kirche ist nicht die Gemeinschaft der Perfekten, sondern eine Gemeinschaft der Sünder, die aber ein großes Ziel hat und dazu sehr gut von Jesus ausgestattet ist…
Gut, nun hab ich wieder zu viel geschrieben…Ich hoffe aber, ihr könnt Euch jetzt wieder etwas mehr freuen, dass WIR Kirche sind. Es ist nämlich gut so…!

Donnerstag, 20. März 2014

Aus MINUS wird PLUS...Der Kreuzweg


Zum dritten Fastensonntag, 23.03.2014

 

Heute gibt es mal keine langweiligen Gedanken zu den Lesungstexten, sondern mal einen Filmtipp (und ein paar Gedanken zum Kreuz).
Ja, richtig gehört: geht mal ins Kino oder wartet bis es ihn auf DVD gibt (alles andere bewerbe ich hier nicht öffentlich J ). Der Film „Kreuzweg“ ist am Donnerstag in den Kinos angelaufen, ein Film, preisgekrönt von der Berlinale, welcher schon vor seinem Erscheinen hitzige Diskussionen verursacht hat.
Im Film geht es um ein 14jähriges Mädchen, Maria, welches in einem traditionalistischen Glaubensumfeld aufwächst und besonders durch ihre Mutter und einen Priester mit sehr strengen Glaubens- und Sittenregeln konfrontiert wird. Das junge Mädchen gerät in einen sich immer weiter zuspitzenden Konflikt zwischen ihrem typischen Teenagerleben (erstes verliebt sein usw.) und ihrer engstirnigen Glaubenserziehung. Am Ende eskaliert der Konflikt immer mehr…der Titel des Films verrät, was am Ende kommt.´
 
Ich werde mir den Film demnächst ganz anschauen, bisher konnte ich nur kurze Ausschnitte sehen und habe einiges darüber gelesen, aber allein das beschäftigt mich schon sehr. Ich konnte im Laufe meines Studiums Menschen kennenlernen, die ganz ähnlich lebten. Für manche war alles, was nicht mit Kirche und Glaube zu tun hatte schlecht und musste gemieden werden, sehr zum Leidwesen ihrer selbst, wie ich meine. Kurzum: ein falsches Verständnis von Glaube, kirchlichen Geboten und Lehraussagen kann gewaltig nach hinten losgehen, auf gut deutsch: das Leben versauen! Zum Glück hatte es bisher bei niemandem so krasse Folgen wie im Film, aber es hat mich immer sehr bedrückt und es war anfangs sehr schwierig für mich, damit umzugehen.

Mich führt das dazu, mir über den Kreuzweg, also das Leiden und Sterben Jesu gründlicher Gedanken zu machen. Ich sehe den Kreuzweg von der Bibel her als eine Liebestat Jesu. Jesus ist wegen der Sünden der Menschen gestorben. Ja. Jesus hat auch meine Sünden getragen. Ja. Aber: Jesus liebt mich und dich, deswegen tut er das. JA! Deshalb ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, den Kreuzweg Jesu im Lichte seiner Liebe zu uns zu deuten. Nach dem Kreuz kommt die Auferstehung. Jesus ist für uns am Kreuz gestorben, damit Ostern werden konnte, damit für jeden von uns nach unserem Sterben (wo sicher auch Leid dabei sein wird) Ostern nicht mehr aufhört. Das ist der Sinn des Kreuzes.
Nun doch noch eine Stelle aus einer Sonntagslesung: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen“ (Röm 5,5). Gott liebt uns schon in dem Moment da er uns geschaffen hat. Klar, es gibt Verlockungen in der Welt, denen wir erliegen können und die uns von Gott trennen können. Und wir sind herausgefordert, diese zu meiden. Die Gebote Gottes sind wichtig. Vor allem aber ist wichtig zu wissen: Gottes Liebe steckt in dir drin, Jesus nimmt dich ernst und liebt dich so wie du bist. Und: er verzeiht dir und er tut es gern, wenn du zu ihm kommst.
Der Film zeigt auf beklemmende Weise, dass Glaube schief gehen kann…nämlich dann, wenn die Theorie, die Lehre über dem Menschen steht. Umgekehrt ist es richtig: die Lehre der Kirche soll Hilfsmittel für den Glauben der Menschen sein.

Für den Umgang mit dem Kreuz hilft vielleicht eine Bild: Der Balken, den Jesus bis zum Berg Golgota trägt ist das MINUS der Welt, es steht für das Leid, für die Sünde…Als Jesus am Kreuz stirbt und dann zur Auferstehung gelangt ist das Kreuz zum PLUS geworden…zum Zeichen der Liebe Gottes zu uns. Ich denke, so darf man das Kreuz sehen.
Schaut euch einfach mal in der Kirche oder zu Hause das Kreuz an…und ein kurzes Gebet hilft Euch vielleicht dazu:

Jesus.
Ich sehe dein Kreuz…
manchmal verstehe ich es nicht…
Aber ich will dir vertrauen…
Dein Kreuz ist als Zeichen deiner unendlichen Liebe zu uns aufgerichtet…
Lass mich darin leben.
Amen.
 
 
 
(Außenkreuz auf dem Erfurter Domberg)

Samstag, 15. März 2014

Wer ist Jesus für mich?


Zum zweiten Fastensonntag, 16.03.2014

Am heutigen Sonntag stellt uns das Evangelium (Mt 17, 1-9) eine merkwürdige Szenerie vor Augen: Jesus geht mit den Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes auf einen Berg, wo die Jünger Jesu Zeuge einer Offenbarung werden. Jesu Gesicht beginnt zu leuchten und sie sehen Jesus gemeinsam mit Mose und Elija reden. Aus einer plötzlich auftauchenden Wolke tritt eine Stimme hervor, welche augenscheinlich von Gott dem Vater stammt und Jesus als seinen geliebten Sohn ausweist. Dies nennen wir im theologischen Sprachgebrauch die Verklärung des Herrn. Das Mose und Elija hier dabei stehen ist kein Zufall: Jesus steht auf einem Berg, auf dem Gottesberg Horeb empfing Mose das Gesetz, die 10 Gebote und der Prophet Elija setzt sich mit dem König Ahab auf dem Berg Karmel auseinander und weist den Gott Israels als den wahren, einzigen Gott gegenüber den Baalspropheten aus. Gesetz und Prophetie, die beiden großen Säulen des Alten Testamentes fließen in der Person Jesu Christi zusammen, das, worauf Gesetz und Propheten hingewiesen haben erfüllt sich nun in Jesus. Das meint, wenn das Evangelium von der Wolke, aus der die Stimme des Vaters spricht, kommt und Jesus als Sohn Gottes ausweist.
Interessant ist wiederum, was Jesus zu den Jüngern sagt, als sie vom Berg herabsteigen: Sagt niemandem, dass ich der Sohn Gottes bin, erst wenn ich von den Toten auferstanden bin. Wieder stellt Jesus die Jünger und damit auch uns, vor die unausweichliche Realität: Erst nach dem Leid und dem Sterben kommt die Auferstehung und das ewige Leben. Es führt kein Weg daran vorbei. Jeder kennt dieses Dilemma, nicht wenige (ich kenne einige und ihr sicher auch!) kommen damit nicht klar: Warum muss ich sterben, warum ist mein Leben begrenzt? Muss das sein? Wieso gibt es Leid, warum muss ich leiden? Warum müssen meine Lieben, meine Freunde leiden? Warum gibt es das ewige Leben nicht jetzt schon, wieso kommt, wenn es denn sowas überhaupt gibt, dieses ewige Leben erst nach dem Tod?
Fertige Antworten finden wir freilich nicht…Und daran kann man, wenn man es ernst nimmt, verzweifeln. Es bleibt eine Glaubenssache. Und glauben heißt zum Schluss immer auch vertrauen. Traue ich es Jesus zu, dass er in seinem Sterben mir den Weg zum neuen Leben erschlossen hat? Vertraue ich Jesus? Glaube ich daran? Ist es mir ernst damit?

Ich mache jetzt keine weiteren Auslegungen, sondern will diesen Sonntag und diese zweite Fastenwoche mit diesen Fragen überschreiben, denen wir uns ruhig stellen sollten:

- Wer ist Jesus für mich? Ist er für mich einfach nur ein inspirierender Mensch, der soziale Revoluzzer, der gegen das Establishment seiner Zeit protestiert hat? Oder ist er der Sohn Gottes, der mir das neue Leben erschlossen hat?

- Traue ich es Jesus zu, dass er mich liebt und diese Liebe das ganze Leben hält, ja selbst durch den Tod hindurch? Glaube ich das? Oder blende ich dies eigentlich aus?

Vielleicht denken wir in dieser Woche einfach mal darüber nach. Auch wenn es sicher irgendwie unangenehm ist und weh tut. Es muss sein, weil diese Fragen unausweichlich sind.
Übrigens: man muss diese Fragen, diese Themen zwar auch mich sich ausmachen, aber nicht nur…wir sind als Kirche Brüder und Schwestern…eine Gemeinschaft! Ich würde mir wünschen, dass wir über sowas öfter und freier sprechen würden. Da können wir uns von unseren Geschwistern in den evangelischen und freikirchlichen Gemeinden einiges abgucken!

P.S.: Am nächsten Sonntag ist viel los! In Crimmitschau ist Gemeindesonntag. Um 10.15 Uhr im Gottesdienst führen wir unser neues Gotteslob ein und singen das erste Mal daraus. Außerdem nehmen wir eine weitere Taufbewerberin auf und wollen für sie beten und sie segnen. Beim anschließenden Gemeindesonntag im Piusheim geht es um das Thema „Berufung“. Keine Angst, es ist keine Werbeveranstaltung für Priester- und Ordensnachwuchs. Wir wollen uns der Frage nach Berufung ganz grundlegend stellen, weil jeder von uns von Gott gerufen ist. Fürs leibliche Wohl ist auch gesorgt. Herzliche Einladung und bringt Euren jugendlichen Schwung mit! J

Mittwoch, 12. März 2014

Wozu brauche ich den Papst...?


Zum Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus, 13.03.2014


Heute feiert ein ziemlich cooler Typ in Rom den Jahrestag seiner Wahl: Viele erinnern sich bestimmt noch gut an den 13.03.2013, als der vormalige Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Kardinal Bergoglio zum Papst gewählt wurde. Ein Jesuit, ein Lateinamerikaner und dann noch der Name: Franziskus (da waren besonders die Crimmitschauer Katholiken ganz verzückt ;-)). Getoppt wurde und wird das alles noch von Franziskus‘ Auftreten, Lebensbeispiel sowie Sprechen und Handeln. Nach dem Professoren-Papst Benedikt XVI. (den ich übrigens auch sehr schätze und der auch ein großer Papst war…dazu aber vielleicht ein andermal mehr) nun ein echter Pfarrer als Oberhaupt der Weltkirche. Das ist alles echt toll.
Aber, und ich denke das geht vielen von Euch auch manchmal so, mich nervt die mediale (und teilweise innerkirchliche) Papstzentriertheit in Punkto katholische Kirche manchmal etwas. Denn darum geht es beim Papstamt eigentlich nicht, sondern um einen Dienst, einen zentralen, wichtigen Dienst natürlich, aber eben ein Dienst, der eine übertriebene Bewunderung und Mystifizierung nicht braucht, im Gegenteil. Sich dem am Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus bewusst zu werden ist bester Inhalt des Fastenzeit-Tages. So wie ich Papst Franziskus (und auch vor ihm Papst Benedikt XVI.) verstehe, ist das auch dessen Wunsch.

Wozu ist das Papstamt da?
Die Kirche ist auf einem einzigen Grund gebaut: auf Jesus Christus. Die zwölf Apostel sind die ersten Zeugen und Boten der frohen Botschaft Jesu gewesen und trugen diese Botschaft in die Welt, das tun sie bis heute. Denn die Bischöfe verstehen sich als Nachfolger der Apostel, deren Sendungsauftrag uns bis zu Christus selbst zurückführt. Der Bischof als Gesandter Christi in der konkreten Ortsgemeinde, bei uns eben die Ortskirche Dresden-Meißen mit Bischof Dr. Heiner Koch, führt die Kirche in seinem Hirtendienst auf den Ursprung in Christus zurück und hat in seinem Dienst dafür zu sorgen, dass alles kirchliches Leben und Handeln in Einheit von diesem Ursprung her ausgeht und auch wieder dorthin geht. Das tun übrigens über 2000 Bischöfe auf der ganzen Welt (bei uns in Deutschland 27 Bischöfe in den Bistümern), und genau das tut der Papst als Bischof von Rom. Natürlich versteht sich der Papst als Nachfolger des Apostels Petrus, dem Christus die Sorge um die Kirche im Besonderen anvertraut hat: „Du bist Petrus, der Fels, auf dem ich meine Kirche bauen will“ (vgl. Mt 16,18f.). Die Leitung der Weltkirche kommt für den Bischof von Rom zusätzlich zu seinem Bischofsamt hinzu, aber in Gemeinschaft mit allen Bischöfen auf der Welt. Der Bischof von Rom ist das Haupt des Bischofskollegiums, Erster unter Gleichen gewissermaßen, natürlich mit weiteren Befugnissen usw. Aber das ist wichtig zu bedenken: Die Kirche ist eine Gemeinschaft, und das gilt auch für deren Bischöfe. Der Papst soll die Kirche mit den Bischöfen gemeinsam in der Einheit bewahren und leiten. Und zu Christus führen, darauf kommt es an. Wenn ich mir so die Berufungsgeschichte des Petrus im Johannesevangelium (Joh 21,15-19) durchlese, dann ist da nicht die Rede von den in den Medien so oft zum Maximum erhobenen Eigenschaften für den Petrusdienst (liberal, konservativ, sprachgewandt, durchsetzungsfähig usw.). Nur ein Kriterium nennt der auferstandene Christus für den Hirtendienst des Petrus: „Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?“ und erst dann der Auftrag: „Weide meine Schafe“. Und der Herr fragt Simon Petrus dreimal und beim dritten Mal antwortet Petrus fast schon resigniert, ja demütig: „Herr du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe!“ Darum geht es im Petrusdienst: Den Herrn zu lieben und gemeinsam mit der ganzen Kirche dem Herrn nachzufolgen und Ihn in der Welt zu bezeugen. Die Kirche muss in allem was sie sagt und tut (ja jeder Christ muss das!) immer auf den Herrn verweisen. Das tut der Papst in seinem Dienst und das tut er mit der ganzen Kirche, die sich wesentlich in den Ortskirchen verwirklicht und durch den Dienst des Papstes in der Liebe Christi gemeinsam den Weg geht. Das ist der Sinn des Papstamtes. Nicht mehr und nicht weniger.

Am heutigen Tag dürfen wir durchaus dankbar auf die bisherige Amtsführung von Papst Franziskus schauen und für ihn beten, dass er in diesem Dienst des Christus-Zeugnisses und der Einheit stark bleibt.

Samstag, 8. März 2014

Die Sache mit der Versuchung...


Zum ersten Fastensonntag, 09.03.2014


 
Die Lesungstexte des ersten Fastensonntags sind inhaltlich sehr reich, man könnte wirklich lange Betrachtungen darüber anstellen, aber das ist nun wirklich nicht Sinn des Blogs. Deshalb beschränke ich mich auf zwei Aspekte aus dem heutigen Evangelium (Mt 4, 1-11).

Dabei werden wir Zeugen einer irgendwie doch recht verwirrenden Szenerie: Jesus geht in die Wüste und fastet dort 40 Tage und Nächte, woraufhin er vom Teufel in Versuchung geführt wird. Ausgerechnet Jesus, der Sohn Gottes sieht sich vom Teufel in Versuchung geführt…wie kann das sein?

Dieser Umstand kann uns klar machen: Jesus war Gottes Sohn und zugleich Mensch, so wie wir! Er hat so gelebt, gelacht, sich gefreut, geweint, gelitten, ja selbst so gestorben ist er wie wir Menschen. Mich tröstet das immer doch irgendwie, und hilft mir auch beim Beten, weil ich darauf vertrauen kann, dass unser Gott kein ferner, ungreifbarer Gott ist. Nein, Jesus weiß, was uns auf dem Herzen liegt, was uns bewegt, freut, belastet…er kennt das selber, gut zu wissen, oder! Jesus kannte auch die Versuchung, so wie wir sie alle kennen. Also, vertrauen wir uns ihm damit ruhigen Gewissens an.

Klar ist aber vom Evangelium her auch: Jesus wiedersteht den Verlockungen des Satans. Und das verlangt er auch von uns. Jetzt sagen manche vielleicht: Naja klar, er konnte wiederstehen, weil er nun mal auch Gott ist. Ja, aber dran denken: er war auch Mensch, vom Scheitel bis zur Sohle ganz Mensch. Das heißt: das Wiederstehen ist möglich, auch wenn einiges dazugehört.

Die Versuchungen des Teufels, denen sich Jesus ausgesetzt sieht und wiedersteht führen uns in sehr existenzielle Aspekte unseres Gottesbildes hinein. Mir persönlich ist ein Aspekt sehr vor Augen getreten, nämlich die Frage nach der Allmacht Gottes. Der Teufel versucht Jesus hier, indem er ihn mit dem Leid und der Herrschaft konfrontiert. Wir alle kennen dieses Dilemma vor dem wir selber oft stehen und nicht selten durch andere damit konfrontiert werden: wie kann Gott allmächtig sein, uns lieben, ja überhaupt existieren angesichts des Elends?
Das, was Jesus uns hier antwortet verstehe ich so:

„Mach diese Steine zu Brot!“: Der Teufel fordert Jesus im Angesicht seines Hungers heraus, seine Macht dazu einzusetzen, seinem Hunger ein Ende zu bereiten. Ja, das könnte Jesus bestimmt, und das wäre doch was! Man stelle sich mal vor, es wäre möglich, dass so der Hunger auf der ganzen Welt ausgerottet würde…Jesus reagiert aber anders: nicht nur auf das Brot kommt es an, sondern auf jedes Wort Gottes. Heißt konkret: es geht nicht nur um das Materielle, sondern auch um das, was in die Tiefe geht.  Frag dich einfach einmal selbst: Was brauchst du zum Leben, wirklich zum guten, gelingenden Leben? Weit mehr als Nahrung…Und frag dich: kannst du dir das, was zum guten Leben notwendig ist, selbst geben?

Nein, ich kann mir zum Beispiel Liebe nicht selber geben, die wird mir von anderen geschenkt. Das impliziert natürlich Bedürftigkeit und fordert Vertrauen auf Gott heraus. Ein Aspekt für unsere persönliche Fastenzeit kann auch heißen: konzentriere dich nicht so sehr auf das, was du machen kannst, so sehr das auch zum Leben dazugehört. Konzentriere dich auf deine eigentlichen Lebensquellen, die ganz sicher bei Gott liegen!

„Das alles ist dir gegeben“: sagt der Teufel zu Jesus, wenn er nur ihn anbeten würde. Er könnte Jesus zum Herrscher aller Reiche machen. Doch Jesus entgegnet ihm barsch: „Weg mit dir Satan!“ Jesus bleibt da, wovon der Satan ihn abbringen will: bei Gott, seinem Vater. Damit sagt Jesus uns klar: setzt Euer Vertrauen nicht in das irdische Herrschen, sondern in das Herrschen Gottes. Und wie sieht das aus? Hier hilft der Blick auf eine andere Stelle im Evangelium. Petrus wollte nicht, dass Jesu den Weg des Kreuzes geht. Er wollte, dass Jesus das Gottesreich anders aufbaut, als durch sein Leiden. Vielleicht dachte er an ein tolles politisches Programm, an eine große Machtdemonstration, sogar an die Wohlfahrt aller? Und was entgegnete ihm Jesus? „Weg mit dir, Satan!“ (Mt 16,23). Derselbe Wortlaut zu Petrus, der natürlich nicht der Teufel war, aber Jesus sagt konkret: Du willst dass, was die Menschen wollen, mir geht es aber um den Willen des Vaters, der die Erlösung der Welt will. Das ist die Gottesherrschaft: die totale Hingabe für die Menschen, der Dienst. Nicht das Herrschen, wie Menschen es tun. Ist das nicht irgendwie doch logisch? Wir alle wissen es doch genau! „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde“ sagt Jesus an anderer Stelle (Joh 15,13). Wann sind Ehen, Beziehungen, Freundschaften, überhaupt das Zusammenleben gut? Bestimmt nicht, wenn einer über den oder die anderen bestimmt. Nein, wenn die gegenseitige Liebe und Zuwendung zum Sich-Schenken wird, nur dann kann Zusammenleben gelingen. Jesus ging für uns, für dich und mich ans Kreuz. So wird die Welt erlöst, durch den Dienst, der zutiefst liebende Zuwendung ist. Wie oft wünschen wir uns, dass Gott als der starke Herrscher auftreten würde, dass er mit harter Hand alles Unrecht ausrotten würde…Aber so ist es mit Gott nicht. Wenn ich wirklich glaube, dass Jesus Gottes Sohn ist, dann muss mir in seinem Beispiel klar sein: Nur Liebe, die zum Äußersten geht kann Hass und Unrecht überwinden. Nicht die großen Diktatoren haben mit ihren Heilsversprechen, welche aus Klingen, Bomben und Verfolgung bestanden und bestehen, die Welt erlöst. Das tut der, der sein Blut aus Liebe zu uns am Kreuze vergossen hat.

Klar, abseits aller romantischen Worte, dass ist hart und folgenreich. Aber das Evangelium sagt nichts anderes: Macht gibt es nur durch das Dienen, und es gibt keine Macht, die ohne Aufopferung für den Nächsten auskommt.

Die Versuchungen Jesu und seine Reaktionen darauf sind vielleicht auch für uns so eine Art Spiegel, wie ich selber zu Gott und seinem Handeln stehe. Halten wir uns den Spiegel ruhig mal vor und schauen wir mal…Ein Spiegel hilft uns ja bekanntlich, manches klarer zu sehen.


P.S.: Wer dem Ganzen gerne mal auf andere Weise nachgehen will. Lest mal die Stelle aus dem Evangelium und anschließend das 5. Kapitel („Der Großinquisitor“) von „Die Brüder Karmasow“ von Dostojewski …;-)

Dienstag, 4. März 2014

Asche auf mein Haupt...?



Zum Aschermittwoch, 05.03.2014


Mit dem heutigen Aschermittwoch beginnen wir nun diese besondere Zeit im Kirchenjahr, die Fastenzeit. Insgesamt 40 Tage bis zur Osternacht (wer richtig zählen kann: insgesamt sind es 46 Tage, aber die Sonntage als „Ostern im Kleinen“ zählen nicht zur Fastenzeit) hält die Kirche eine Zeit der Buße und der Besinnung in Vorbereitung auf Osterfest.

Heute, am Aschermittwoch fangen wir erneut damit an. Mit dem Karfreitag ist der Aschermittwoch der strengste Fast- und Abstinenztag der Kirche, Gläubige ab dem 14. Lebensjahr (ausgenommen sind Alte, Kranke und die, welche aus beruflichen Gründen etc. nicht können) begnügen sich an diesen beiden Tagen mit nur einer vollen Mahlzeit und verzichten auf Fleischspeisen.

Die Liturgie des Aschermittwochs stellt uns einige Aspekte vor Augen und mutet uns auch durchaus etwas zu. Deshalb will ich zuerst auf das augenscheinlichste Zeichen dieses Tages eingehen: das Aschenkreuz, welches wir in den Gottesdiensten auf die Stirn gezeichnet bekommen. Die Asche wird übrigens in der Regel aus den Palmzweigen des vergangenen Palmsonntags gewonnen und schließt so den Bogen zur Passion Jesu, die wir ja in der Fastenzeit intensiv betrachten sollen. Aber zurück zum Aschenkreuz: in Verbindung mit den Zusprüchen „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ oder „Kehr um, und glaub an das Evangelium“ mutet uns die Kirche über das Aschenkreuz eine krasse aber unumgängliche Realität zu: Denk dran, dein Leben, dein Leib und dein Besitz sind endlich und zerfallen irgendwann einmal zu Staub…! Schon heftig, oder? Aber die Kirche weiß, warum sie uns das sagt…Es geht ihr nicht darum, uns das Leben zu vermiesen, im Gegenteil. Jesus hat uns durch sein Sterben und Auferstehen den Weg zum ewigen Leben bei Gott erschlossen, und dieses neue, ewige Leben, an dem wir durch unsere Taufe schon jetzt Anteil haben, ist völlig anders als das jetzige irdische! Und der Weg zu diesem neuen Leben ist das Evangelium, heißt konkret: Die Frohe Botschaft, und das sind nicht etwa die vier Bücher (die heißen auch zu Recht so…), sondern es ist Gottes endgültiges Wort an die Welt: JESUS CHRISTUS! Auf ihn kommt es am Ende an, am Ende unseres Lebens können wir nichts von dem mitnehmen, was wir hier unser Eigen nennen, weder mein Smartphone, mein Auto, mein Geld oder sonst was. Am Ende zählt einzig und allein eins: habe ich in meinem Leben als getaufter und gefirmter Christ das Evangelium, also Jesus selbst zu meinem Maßstab gemacht? Sich dieser Frage zu stellen und zu prüfen, was mich hierbei belastet, dazu lädt uns die Fastenzeit ein und das ist Sinn des Fastens…es geht weniger darum auf etwas zu verzichten, was mir gefällt oder wichtig ist, sondern darum zu prüfen, was mich vom Kern meines Lebens abhält und mir mehr Last als Freude ist. Hier ist Kreativität gefragt, wobei ich Euch mit dem Tagesevangelium (Mt 6, 1-6.16-18) gerne eine Anregung geben will. Jesus gibt uns drei „Säulen“ mit auf den Weg: Fasten, Beten, Almosen.

Fasten: wie schon gesagt, das Fasten ist keine Kasteiung unseres Leibes oder Geistes, sondern eine geistliche Übung um herauszufinden, was meiner persönlichen Beziehung zu Jesus eher hinderlich ist. Es muss nicht immer der Verzicht auf Speisen sein…Kosmetik ist übrigens mit dem Fasten gar nicht gemeint! Auch muss es nicht die ganze Zeit über ein Fastenopfer geben, wann darf wirklich kreativ dabei sein. Ich zum Beispiel habe mir ein „generelles“ und ein „temporäres“ Opfer ausgesucht. Generell meint: mein Vorhaben, am Abend auf eine Stunde Fernsehen zu verzichten und dafür ein geistliches Buch oder eine Stunde Bibellesen einzuschieben…ich hoffe, es schärft meinen Blick fürs Wesentliche. Das Temporäre meint: in jeder Fastenwoche will ich bewusst auf eine „Kleinigkeit“ in meinem Alltag verzichten um die Grundhaltung des Verzichts einzuüben (das kann eine Woche ohne Rauchen oder Musik hören sein…), mal sehen wie es so klappt. Mir gefällt übrigens eine Stelle aus dem Evangelium besonders gut: Jesus sagt, dass nur die Heuchler beim Fasten trübselig aussehen, weil sie auf Krampf Gott gefallen wollen…Gott sieht das Herz, also brauchen wir beim Fasten nicht traurig dreinzublicken.

Beten: das Gebet, das Gespräch mit Gott ist Grundhaltung eines jeden Christen. Besonders auf das intensivere, vermehrte Gebet kommt es in den 40 Tagen an (meiner Meinung nach noch viel mehr, als auf das Fasten!). Wer nicht regelmäßig betet, betet schnell gar nicht mehr. Deshalb sollte man da unbedingt gleich vom Aschermittwoch an dran bleiben…Nur im Gebet gelingt die Fastenzeit und das Fasten hat nur so auch Sinn. Mir persönlich fällt das regelmäßig beten oft sehr schwer…ich zwinge mich dann zumindest dazu, traditionelle Grundgebete (Vater unser, Ave maria, Glaubensbekenntnis oder auch einen Liedtext…) zu beten, nicht selten hilft das, um ins persönliche Gebet einzusteigen. Und wenn ihr gar nicht wisst, wie Ihr beten sollt: dann bittet Jesus es Euch zu zeigen! Eine gute Hilfe (besser als ihr Ruf übrigens) sind die Traditionen in unseren Kirchen wie Kreuzwegandachten usw. Auch gute Gebetbücher speziell für Jugendliche sind zu empfehlen (bei mir oder beim Pfarrer gerne auch ausleihbar!). Wenn ihr Zeit und Kraft habt, dann empfehle ich zwei einfache Dinge: ab und an den Besuch der Kirche (nicht nur zur Sonntagsmesse, sondern einfach mal so!) und das Lesen in der Bibel (welches Buch ist ganz egal!).

Almosen: das Geben von Almosen ist schlicht eine konkrete Form der Nächstenliebe. Das Evangelium stellt den Almosen als solche dar und mahnt uns, dies ohne jede Form des Sich zur Schau Stellens zu praktizieren. In unseren Breiten wird der Almosen oft mit materiellen Dingen in Verbindung gebracht. Ganz klar, so ist es auch: wir können etwas von unserem Überfluss abgeben, an die, die weniger als das Notwendige haben. Auch das ist eine Form des Fastens! Aber mir ist eine zweite Weise des Almosengebens genauso wichtig geworden: vom griechischen Ursprungswort her heißt Almosen geben soviel wie „mildtätig sein / Mitleid haben“ etc. Das muss nicht zwangsläufig etwas mit Geld usw. zu tun haben. Gerade in unserer Gesellschaft ist die soziale Härte und Kälte gegenüber denen, die dem vermeintlichen „Ideal“ nicht entsprechen erschreckend. Eine Form der Umkehr zum Evangelium könnte auch sein, solchen Menschen in unserem Umfeld so zu begegnen wie es Jesus tat: barmherzig, mitfühlend, tröstend…Wer wünscht sich das nicht selber? Jeder kennt Betroffene, denen auch wir oft mit Verschlossenheit und Abweisung begegnen…das Evangelium hilft, dies zu durchbrechen.

 
Ganz schön viel für den Anfang, nicht wahr? Aber wenn erstmal der Anfang gemacht ist…Für heute: Asche auf mein Haupt. JA! Aber ich nehme es ernst und lache dabei. Und lass mich einfach darauf ein: auf Fasten, auf Gebet, auf Almosen geben. Los geht’s!

Samstag, 1. März 2014

Bevor es losgeht...

Liebe Jugendliche,

oder besser: liebe Follower :-)


Schön, dass wir uns in der Fastenzeit wieder auf den Weg machen wollen. Viele von Euch wissen ja, dass die Fastenzeit etwas Spezielles ist, denn wenn man diese Tage und Wochen ernst nimmt, dann fordern sie uns enorm heraus. Nicht weniger als der Kern unserer Existenz wird in diesen Tagen berührt, es geht um uns und unsere ganz persönliche Beziehung zu Gott. Das ist natürlich zunächst für jeden persönlich wichtig. Aber Christ ist man nie für sich allein, man ist es immer in der großen Gemeinschaft der weltweiten Kirche, die sich in verschiedenen Facetten ausdrückt...auf der Ebene der Teilkirche im Bistum, der Pfarrei, der Jugendgruppe...und vielleicht auch hier im Blog. Den persönlichen Glauben gemeinsam teilen und feiern...in dieser Spannung bewegt sich dieses "Experiment", es will versuchen, ob das Folgen verschiedener Themen in einer virtuellen Gemeinschaft etwas ist, was in der pastoralen Arbeit mit Jugendlichen (und anderen) geeignet ist, auch in Zukunft weiterverfolgt zu werden.
Dazu wird es in der Fastenzeit bis Ostern immer regelmäßig einige Impulse geben, welche verschiedene Themen aufgreifen. Ich will versuchen es inhaltlich korrekt und in jugendgemäßer Weise zu gestalten. Sicher wird manches nicht so recht gelingen, denn auch mir ist dieses Terrain noch sehr neu, aber ich bin richtig gespannt. Vor allem freue ich mich auf Eure Reaktionen, denn ich will ja gerne wissen, ob Euch diese Weise der Fastenzeitgestaltung gefällt und hilft...Also lasst mich bitte wissen, was Eure Meinungen, Gedanken etc. sind!
Los geht es am Aschermittwoch, dem großen Auftakt der Heiligen 40 Tage, von da an gibt es auf jeden Fall immer zu den fünf Fastensonntagen etwas und in unregelmäßigen Abständen auch etwas "zwischendurch". Mit Beginn der Karwoche, dem Palmsonntag wird es sicher intensiver mit den Beiträgen, so wie es dem entspricht.
Der Titel des Blogs ist bewusst gewählt (ebenso die eher schlichte Gestaltung): denn in der Fastenzeit geht es darum sich zu fragen und zu prüfen, was uns belastet und behindert bei dem, was wir durch unsere Taufe geworden sind: österliche Menschen, Menschen die durch das, was Ostern ist, leben. Deshalb sind wir nicht zuerst "Follower" dieses Blogs, sondern "Follower" Jesu Christi, der uns zu seinem Leben in der Freude der Auferstehung führen will.
Bei diesem Vorhaben: viel Freude!