Zum Jahrestag der Wahl von Papst
Franziskus, 13.03.2014
Heute
feiert ein ziemlich cooler Typ in Rom den Jahrestag seiner Wahl: Viele erinnern
sich bestimmt noch gut an den 13.03.2013, als der vormalige Erzbischof von
Buenos Aires, Jorge Mario Kardinal Bergoglio zum Papst gewählt wurde. Ein
Jesuit, ein Lateinamerikaner und dann noch der Name: Franziskus (da waren
besonders die Crimmitschauer Katholiken ganz verzückt ;-)). Getoppt wurde und
wird das alles noch von Franziskus‘ Auftreten, Lebensbeispiel sowie Sprechen
und Handeln. Nach dem Professoren-Papst Benedikt XVI. (den ich übrigens auch
sehr schätze und der auch ein großer Papst war…dazu aber vielleicht ein
andermal mehr) nun ein echter Pfarrer als Oberhaupt der Weltkirche. Das ist
alles echt toll.
Aber,
und ich denke das geht vielen von Euch auch manchmal so, mich nervt die mediale
(und teilweise innerkirchliche) Papstzentriertheit in Punkto katholische Kirche
manchmal etwas. Denn darum geht es beim Papstamt eigentlich nicht, sondern um
einen Dienst, einen zentralen, wichtigen Dienst natürlich, aber eben ein
Dienst, der eine übertriebene Bewunderung und Mystifizierung nicht braucht, im
Gegenteil. Sich dem am Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus bewusst zu
werden ist bester Inhalt des Fastenzeit-Tages. So wie ich Papst Franziskus (und
auch vor ihm Papst Benedikt XVI.) verstehe, ist das auch dessen Wunsch.
Wozu
ist das Papstamt da?
Die Kirche ist auf einem einzigen Grund gebaut: auf Jesus
Christus. Die zwölf Apostel sind die ersten Zeugen und Boten der frohen
Botschaft Jesu gewesen und trugen diese Botschaft in die Welt, das tun sie bis
heute. Denn die Bischöfe verstehen sich als Nachfolger der Apostel, deren
Sendungsauftrag uns bis zu Christus selbst zurückführt. Der Bischof als Gesandter
Christi in der konkreten Ortsgemeinde, bei uns eben die Ortskirche
Dresden-Meißen mit Bischof Dr. Heiner Koch, führt die Kirche in seinem
Hirtendienst auf den Ursprung in Christus zurück und hat in seinem Dienst dafür
zu sorgen, dass alles kirchliches Leben und Handeln in Einheit von diesem
Ursprung her ausgeht und auch wieder dorthin geht. Das tun übrigens über 2000
Bischöfe auf der ganzen Welt (bei uns in Deutschland 27 Bischöfe in den
Bistümern), und genau das tut der Papst als Bischof von Rom. Natürlich versteht
sich der Papst als Nachfolger des Apostels Petrus, dem Christus die Sorge um
die Kirche im Besonderen anvertraut hat: „Du
bist Petrus, der Fels, auf dem ich meine Kirche bauen will“ (vgl. Mt 16,18f.).
Die Leitung der Weltkirche kommt für den Bischof von Rom zusätzlich zu seinem
Bischofsamt hinzu, aber in Gemeinschaft mit allen Bischöfen auf der Welt. Der
Bischof von Rom ist das Haupt des Bischofskollegiums, Erster unter Gleichen
gewissermaßen, natürlich mit weiteren Befugnissen usw. Aber das ist wichtig zu
bedenken: Die Kirche ist eine Gemeinschaft, und das gilt auch für deren
Bischöfe. Der Papst soll die Kirche mit den Bischöfen gemeinsam in der Einheit
bewahren und leiten. Und zu Christus führen, darauf kommt es an. Wenn ich mir
so die Berufungsgeschichte des Petrus im Johannesevangelium (Joh 21,15-19) durchlese, dann ist da
nicht die Rede von den in den Medien so oft zum Maximum erhobenen Eigenschaften
für den Petrusdienst (liberal, konservativ, sprachgewandt, durchsetzungsfähig
usw.). Nur ein Kriterium nennt der auferstandene Christus für den Hirtendienst
des Petrus: „Simon, Sohn des Johannes,
liebst du mich?“ und erst dann der Auftrag: „Weide meine Schafe“. Und der Herr fragt Simon Petrus dreimal und
beim dritten Mal antwortet Petrus fast schon resigniert, ja demütig: „Herr du weißt alles, du weißt, dass ich
dich liebe!“ Darum geht es im Petrusdienst: Den Herrn zu lieben und
gemeinsam mit der ganzen Kirche dem Herrn nachzufolgen und Ihn in der Welt zu
bezeugen. Die Kirche muss in allem was sie sagt und tut (ja jeder Christ muss
das!) immer auf den Herrn verweisen. Das tut der Papst in seinem Dienst und das
tut er mit der ganzen Kirche, die sich wesentlich in den Ortskirchen
verwirklicht und durch den Dienst des Papstes in der Liebe Christi gemeinsam
den Weg geht. Das ist der Sinn des Papstamtes. Nicht mehr und nicht weniger.
Am
heutigen Tag dürfen wir durchaus dankbar auf die bisherige Amtsführung von
Papst Franziskus schauen und für ihn beten, dass er in diesem Dienst des Christus-Zeugnisses
und der Einheit stark bleibt.
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